Interview mit Marion Schöer

NameMarion Schröer
StimmeSopran
Seit 2018 im Rahmen des Adventsprojektes aktiv, seit Januar 2019 Mitglied.

 

 

Interview von Eva Moch und Torsten Sprengel

 

Eva: Liebe Marion, es ist schön von dir, uns ein Interview zu geben. Warum singst du im Chor? Was hat dich dazu bewegt?

Marion: Ich hab´ früher viel gesungen in der Schule, ich war auch einmal eine Zeitlang im Domchor, als ich noch ganz jung war. Und jetzt hab´ ich gedacht, ich muss das mal wieder ausprobieren, eigentlich nur ausprobieren und Spaß haben. Das war wohl der Anlass. Was mich angesprochen hat, war das Chorprojekt im letzten Jahr: Für sechs Wochen erst mal mitsingen und dann kucken, ob`s passt.

Torsten: Und warum hat´s für dich gepasst?

Marion: Weil die Stimmung schön war, weil ich viel zu lachen hatte.

Eva: Du hast als Schülerin Chorerfahrungen gemacht und auch im Domchor. Dann hast du lange nicht gesungen.

Marion: Genau. Ich habe im Prinzip 30 Jahre nicht gesungen, habe es dann vor 5/6 Jahren in einem Chor der Region probiert, aber da hat es für mich nicht gepasst dazu kam, dass der Chor sich gerade auf ein Konzert vorbereitet hat, ich fand´s sehr anstrengend, da reinzukommen. Da hab ich dann gesagt: „Nein, das mach ich nicht.“  Ich war nur drei Mal dort. Und jetzt im Chor der Chorgemeinschaft HinGehört – man kennt die Lieder - und kann relativ schnell mitsingen. Das war eigentlich ausschlaggebend.

Torsten: Dein erster Kontakt zur Chormusik war der Domchor, nach dem Schulchor ein „echter“ Chor.

Marion: Der Domchor war in Rottenburg am Neckar, also einem Bischofssitz, und da haben wir richtige Messen gesungen. Da habe ich allerdings im Alt gesungen. Damals hatte ich viel Spaß in dieser tollen Chorgemeinschaft. Wir waren alle so um die Zwanzig, wir waren viele! Nach jeder Chorprobe haben wir Pause gemacht um die Stimme zu ölen (lacht), die Aufführungen waren total toll! Ich kann mich heute noch an Konzerte erinnern, da standen wir im Dom, mit Orchester, wenn man dann singt… ich glaub als Sänger hat man die meiste Freude, dass die anderen Leute sitzen und zuhören, das ist das Eine. Aber selber Singen find ich befreiend!

Eva: Ihr habt viele sakrale Werke gesungen.

Marion: Ja klar.

Torsten: Also eine komplett andere Ausrichtung?!

Marion: Das war sehr anspruchsvoll. Ich hatte da ja - auch dadurch, dass ich im Schulchor war, viel Übung. Da ging das auch besser. Jetzt bin ich ja sooo eingerostet. Da könnte ich nicht auf den „high-level“ sein.

Torsten: Bei Unterhaltungsmusik denkt man immer: Die ist ja total easy. Ich sage immer „Stimmt nicht“. Für den Sopran ist es noch relativ leicht, weil er meist die führende bzw. tragende Stimme hat, also die „Radiostimme“, die man so kennt, und alle anderen Stimmen müssen sich ja halt irgendwie darum gruppieren. Da hast du dann das Problem, dass du eigentlich die Radiomusik im Ohr hast, den Titel aber komplett anders singst.

Marion: Das war ja auch der Punkt, warum ich vom Alt in den Sopran gewechselt bin, weil ich dachte, der Sopran ist leichter, geh da mal rüber, da kommste besser mit. (lacht) Zum Chorleiter hab´ ich gesagt, „Ich probier`s mal im Sopran, wenn nicht, muss ich wieder zurückgeh´n.“  Aber dann ging es so einigermaßen.

Eva: Zur Chorgemeinschaft HinGehört bist du gekommen über das Advents-Projekt 2018. Da hast du quasi ausprobiert, wie´s dir damit geht, wie du mitkommst, und dann bist du geblieben. Sehr schön!

Was bedeutet Singen für dich? Innen?

Marion: Singen ist für mich Entspannung und Freude. Und wirklich- nach der Chorprobe Sonntagabends gehe ich gutgelaunt nach Hause, mir geht’s besser als nach einer Stunde Sport. Ich glaub, bei mir trifft es wirklich zu, dass da irgendwelche Endorphine freigesetzt werden beim Singen. Ich bin nach der Chorprobe total entspannt. Ich bin glücklich.

Torsten: Was würdest du denn einem interessierten Sänger oder einer Sängerin mit auf den Weg geben, wenn sich so jemand grundsätzlich für Chormusik interessiert und vielleicht auch die Chorgemeinschaft HinGehört in Betracht zieht- was würdest du so jemandem sagen?

Marion: Das Wichtigste ist, dass derjenige das Repertoire anguckt , was wir singen. Dazu muss man grundsätzlich „Ja“ sagen können, finde ich. Wenn einer sagt, mir gefallen die Lieder, dann soll er es einfach nur mal ausprobieren, zur Probe kommen, mitsingen, die Leute beobachten (lacht) und dann einfach denken: „ Ja, mit denen könnte ich Spaß haben“.

Torsten: So ging´s dir ja letzten Endes auch.

Marion: Ja, dann denkt man nach…Mein Problem war dann, dass ich nicht wusste, ob ich bei allen Aufführungen dabei sein kann. Ich könnte jetzt nicht den Druck haben, du musst bei allen Aufführungen dabei sein, das wäre dann für mich ein Hinderungsgrund, das könnte ich nicht versprechen. Zum Beispiel das Suppenfest in diesem Jahr im September, da bin ich in Urlaub. Wenn dann die anderen Chormitglieder beleidigt wären, hätte ich ein Problem damit. Aber so finde ich das gut, der Spaß steht einfach an erster Stelle.

Eva: Jeder fährt mal in Urlaub oder kann mal nicht, das ist ganz normal.  Aber – wenn du Dich auf der Liste der Auftritte als anwesend eingetragen hast, dann möchten wir auch, dass du da bist!

Torsten: Wie sähe dein Sonntag denn ohne die Chorgemeinschaft HinGehört aus?

Marion: Da gibt’s genau zwei Möglichkeiten: Entweder, ich bin beim Eishockey oder ich würde Tatort gucken. Für letzteres gibt es ja Gottseidank die Mediathek und den Sender „One“

Eva und Torsten: Vielen Dank fürs Gespräch und vielen Dank, dass du bei uns bist.

Marion: Es ist mir eine Freude.