Personen

In dieser Reihe stellen wir Ihnen im Rahmen von Interviews Sängerinnen und Sänger unseres Chores vor:

Interview mit Rita Sommerlad

NameRita Sommerlad
StimmeMezzosopran
Aktiv seit:2018

 

 

Interview mit Eva Moch und Torsten Sprengel

Eva Wir wollen dir deutlich sagen, dass wir froh sind, dass du bei uns bist! Warum singst du im Chor?

Rita: Ich habe als Schülerin schon im Chor gesungen gesungen, dann auch in der weiterführenden Schule, während des Studiums mal und dann schlief das ein, das Singen. Dann bot in Ober Rosbach der evangelische Pfarrer einen Gospelworkshop an, und ich dachte, da machste mit. Das war dann wieder mein Einstieg ins Chorsingen. Ich habe wieder gemerkt, wieviel Spaß das Singen im Chor macht. Ich finde es wichtig zu schauen, wie ist das Repertoire? Macht es mir Spaß? Ansonsten finde ich, Singen macht echt glücklich, auch wenn das erstmal platt klingt. Ganz oft, wenn ich aus der Chorprobe rausgehe, habe ich eine Melodie  im Kopf und trällere sie dauernd vor mich hin. Ich glaube, man sagt nicht umsonst, Singen sei die Sprache der Seele. Ich glaube, dass es auch viele Situationen im Leben gibt, wo man ganz viel mit Musik ausdrücken kann. Ein Chor kann viel Freude geben: man singt zusammen, man macht was zusammen, hat Spaß zusammen, man „produziert etwas zusammen“, ja, man entwickelt ein gemeinsames Produkt. Einen Auftritt finde ich sehr schön, wenn wir in Altersheimen singen, freuen sich die Oldies, da kommt echt einiges zurück, und man merkt, dass es ihnen guttut. Das tut uns dann auch wieder gut.

Torsten: Ja, es ist ein Geben und Nehmen. Wenn die Leute da sitzen, zuhören, mitsingen und auch klatschen. Das ist wiederum wichtig für uns Sänger. Unser Repertoire ist ja so, dass etliche Menschen mitgehen bzw. mitsingen können.

Eva: Alleine gesungen hast du nicht?

Rita: Nein, nur in Chören.

Torsten: Also singst du schon seit Kindesbeinen.

Rita: Ja, meine Mutter hat auch gern mit uns gesungen.

Eva: Was hat dich dazu gebracht, bei uns zu singen?

Rita: In letzter Konsequenz war es das Weihnachtsprojekt. Uschi hatte mich angesprochen, ob ich nicht mal Lust hätte.  Ich dachte mir, warum eigentlich nicht?  Ich gucke mir das an, weil es ist ja für eine überschaubare  Zeit. Ich finde den Sonntagabendtermin für mich zwar nicht megaglücklich, ehrlich gesagt,  aber man kann es ja ausprobieren, dachte ich. Daher sehe ich so eine Projektarbeit auch als eine sehr gute Sache. Dann ging es darum, was sonst gesungen wird -  da dachte ich: Das passt! Das passt gut! (lacht)

Die ganz modernen Lieder finde ich oft schwierig, weil die Leute schnell müde vom Hören sind. Aber die Evergreens- die finde ich schön.

Torsten: Die Evergreens sind zeitlos, die waren vor 10 oder 20 Jahren aktuell und sind es heute immer noch. Da erinnerst du dich an die Melodie, auch an den Rhythmus, aber oft nicht an den Text.

Eva: Wie ist das mit deinem Glücksgefühl beim Singen, kannst du das besser beschreiben?

Rita: Ganz oft macht Musik gute Laune, egal, ob beim Singen oder Zuhören, aber es hilft auch manchmal in traurigen Situationen. Gemeinsames Singen kann einen tragen. …Glück ist immer so ein großes Wort…Beim Singen fühle ich mich gut aufgehoben durch das Gemeinsame.  Da merkt man so deutlich, dass der Mensch ein gemeinschaftliches Wesen ist. Das kommt für mich ganz ganz doll zum Tragen.

Torsten: Unser Chorleiter stellt auch das Gemeinsame in den Vordergrund, er nimmt alle mit, er lässt keinen in seiner Verzweiflung (weil er eine Stelle in der Tonfolge nicht schafft, weil es schwierig ist).  Er nimmt uns an die Hand und probiert das Richtige auch mal als Endlosschleife. Er hilft den Sänger/innen über solche Stolpersteine hinweg. Und für uns ist das auch ein positives Gemeinschaftsgefühl, wenn wir so eine schwierige Stelle überwunden und ein Erfolgserlebnis haben.

Rita: Wir sind ja nur relativ wenige Sängerinnen und Sänger, bei so wenigen ist es so wichtig, dass jeder in seiner Stimme eine gewisse Sicherheit hat. In einem großen Chor fällt das nicht weiter auf, wenn einer unsicher ist. Das Miteinander- singen und doch immer wieder aufeinander Rücksicht nehmen, so dass  jeder seinen Part hat und die Einzelteile zum Großen zusammengefügt werden, das spiegelt so vieles wider, was uns als  Menschen ausmacht. Das Singen- das ist Balsam für die Seele.

Eva: Das ist inzwischen ja auch wissenschaftlich untersucht, mit dem Dobendan da oben. Alle lachen.

Rita: Dopamin!

Torsten: Was würdest du Interessierten sagen?

Rita: Schwierige Frage!

Ich würde raten, es einfach mal auszuprobieren…Viele singen oder daddeln zu Hause so vor sich hin und denken:  “Ich kann nicht singen“ -  das hört man auch bei Schülern…Ich denke, Jeder kann singen! Das können vielleicht nicht alle gleich gut. Jetzt, nach der Corona-Zeit waren  das Einsingen und  die Stimmübungen erst mal wieder schwierig, die Stimme musste geölt werden. Jetzt geht’s mit dem Singen schon wieder besser.  Dass man diesen Stimmapparat richtig trainieren kann, ist faszinierend. Man kann Erfolgserlebnisse haben, auch wenn man nicht wirklich begnadet ist.

Torsten: Wie sind deine Sonntage ohne Chorprobe?

Rita: „Tatort“ inclusive Bügelbrett. Das ist so ein Klassiker (alle lachen).

Torsten: Als wir anfangen wollten mit den Chorproben, hab ich gesagt, die Sänger dürfen keine Tatortfans sein, aber inzwischen gibt es doch ganz andere Möglichkeiten, um trotzdem nichts zu verpassen…

Eva und Torsten: Vielen Dank, liebe Rita, für dieses Interview.

 

DIe Reihe der bereits geführten Interviews: